In Buzsák kennt man drei Arten der Stickereien, die sgn. „vézás“, den Hexenstich (boszorkányos) und die sgn.“rátétes“ oder Wiener.

Die originelle „vézás“ Stickerei wurde auf Leinen gestickt, wo die im Voraus gezeichnete Motive mit rot-schwarzem oder rot-blauem Garn aufgefüllt wurden. In unserem Dorf lebten mehrere sgn. Zeichnerfrauen, die diese Motive der Stickerinnen nach Bestellung vorzeichneten. Die häufigsten Motive der „vézás“ Stickereien sind die Rose, das Schiff, der Hühnerfuß, die Kette und die Fächer. Da diese Stickereien zum Verkauf angefertigt werden, werden die Ansprüche der Besteller auch beachtet, so werden immer mehr weiße Stickereien, oder auf weißes Gewebe mit weißen oder nicht originellen Farben angefertigten Tischdecken auch hergestellt.

 

  

 

Der Hexenstich lässt sich auf die Motive der sgn. alten Herrenstickerei zurückzuführen. Diese Stickereien werden zuerst nach einem vorgezeichneten Muster mit Kettenstichen umgenäht, dann wird das Muster mit dem Hexenstich aufgefüllt. Einst wurde er auf weißem Leinen mit Tulpen-, Rosen-, Knospen-, Vergissmeinnicht oder Blättermustern genäht. Er wurde mit buntem Garn genäht, der Grund war mit schwarzer Farbe, auch mit Hexenstich aufgefüllt. So sah die Stickerei so aus, als wäre sie auf weißem Grund genäht. Sie beanspruchte sehr viel Zeit und Garn, deshalb findet man von diesen alten, schwarz aufgefüllten Textilien heutzutage nur ganz wenige Stücke, die unten, in altväterlichen Schubladen liegen.

 

Die „rátétes“ Stickerei, oder wie sie hier auch genannt wird, die Wiener, ist eine der bekanntesten Stickereiarten. Das Motiv wird ohne vorzuzeichnen mit einer Schere ausgeschnitten, dann auf den Stoff aufgearbeitet. Sie wird mit winzigen Nadelstichen genäht, damit es fast nicht zu sehen ist, dass es dort Stiche gibt. Das alles erfordert sehr große Aufmerksamkeit und Fachkenntnisse.

 

Die Motive veränderten sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr. Zuerst trafen wir diese Motive auf den Leichentüchern und den Laken der Wöchnerinnen auf. Die Motive auf diesen alten Stickereien sind nicht so detailliert ausgearbeitet, so ähneln sie ästhetisch den Zierlinien der alten Regale in den Küchen. Diese alte Stickerei geriet bis zum Ende des 19. Jahrhunderts völlig in Vergessenheit, nicht einmal auf die Kleidungen wurden sie verwendet. Am Anfang des 20. Jahrhunderts kamen schon wunderschöne Stücke zum Vorschein, die den feinen, ausgezeichneten Geschmack der Schneiderinnen wiederspiegelten. Die einfachen Muster wurden durch komplizierte, künstlerisch ausgearbeitete Blumen, Blätter, Ranken ersetzt, die nicht nur auf Bettdecken, sondern auch Tüllschals oder Kleider aufgesetzt wurden.

 

Der Auflegestoff, der aus blauem, rotem oder weißem Batist hergestellt wurde, wurde symmetrisch in zwei oder in vier Teilen gefaltet, dann wurden die Blumen-, Pflanz-, oder Tiermotive, ohne vorgezeichnet zu werden, ausgeschnitten. Dann legen sie sie auf den Grundstoff, der aus feinem Chiffon oder Tüll ist, nähen sie mit kleinen Stichen gründlich um. Die häufigsten Motive sind die Nelken, der Schneeball, das Stiefmütterchen, die Tulpe, die Zacke, das Blatt, der Pfau und der Hirsch.